Bereits bei der Sanierung der alten Pfarrscheune im Schildauer Garten Erdenreich entstand in der neuen Scheunenküche auch ein großer Backofen mit Herdfeuerung. Zum Reformationstag 2021 wurde der Ofen mit dem Backen von Reformationsbrötchen offiziell eingeweiht, nachdem er einen mehr oder weniger spontanen „Testbacktag“ bereits erfolgreich überstanden hatte. Zu beiden Ereignissen zeigte sich der Ofen dem Ansturm gewachsen. Auch am Reformationstag 2022 konnten frische „Lutherbrötchen“ aus dem Backofen vernascht werden.
Vom Brot – Teig kneten und Butter schlagen
Los ging’s zum Backtag in der Küche des Gemeindehauses, wo vor allem zur Freude der anwesenden Kinder Mehl gemahlen und Brotteig geknetet wurde. Nebenbei gab es eine Fachsimpelei über Mehltypen und Triebmittel – beim Brot also Hefe oder Sauer. Da frischer Teig einige Ruhezeit braucht, begann das eigentliche Backen in der Scheunenküche mit Brotleibern, die am Vortag bereits vorbereitet worden waren.
Dort, am Lehmbackofen, mußte zunächst die Glut vom Herd entfernt werden. Mit einem nassen Wischer wurde danach die Herdfläche gesäubert. Nun konnte die erste Charge Brote in den heißen Ofen geschoben werden.
Das Überbrücken der Wartezeit gingen die Besucher aktiv an – wer wollte, konnte mal aus Sahne Butter schlagen. Wobei das Schlagen hier nicht wörtlich verstanden werden sollte: Die Sahne kam in Schraubgläser und diese mußten heftig geschüttelt werden. Ausdauer wurde belohnt – wer lange und kräftig genug geschüttelt hat, konnte am Ende tatsächlich ein frisches Brot mit frischer Butter genießen. Zur „Ofenöffnung“ war sogar die lokale Presse anwesend, der Reporter kroch für ein heißes Foto fast in den Herd hinein.
Nach den ersten Broten waren auch die mit Hefe angesetzten Brotleiber vom Vormittag soweit, daß sie in den noch immer heißen Ofen folgen konnten. Gebacken wurden nun Dinkel – Hefebrote.
Alle, die genügend Ausdauer mitgebracht hatten, konnten von den frischen, noch warmen Broten kosten. Klares Ergebnis: Der Gaumenschmaus begeisterte!