Torgauer Zeitung mit einem ersten Beitrag zum Schildauer Garten Erdenreich
Bereits lange vor der Eröffnung organisierte die Projektgruppe des Garten Erdenreich einen Info – Abend im Gemeindehaus der Kirchgemeinde Schildau und informierte über das Vorhaben in Pfarrscheune und Pfarrgarten. Die TZ berichtete ebenfalls:

Beim Verzehr des selbstgebackenen Brots samt leckerer von Iris Preuß zubereiteter Aufstriche verging die Zeit wie im Fluge: Das im Schildauer Gemeindezentrum vorgestellte Pfarrgarten-Projekt „Erdenreich“ stieß vor wenigen Tagen auf großes Interesse, gleichwohl sich Matthias Schulze den ein oder anderen Gast mehr gewünscht hätte.
Der Vorsitzende des Schildauer Kirchspiels hatte sich gemeinsam mit der fürs Vorhaben zuständigen Projektgruppe viel vorgenommen. Zusammen mit Olaf Richter, Iris Preuß, Richard Jäger und Hagen Gerlach wurde eine Idee der Öffentlichkeit vorgestellt, die am 27. August des vergangenen Jahres in der Klosterscheune Sornzig das Regionale Entscheidungsgremium der Leader-Region „Sächsisches Zweistromland-Ostelbien“ restlos überzeugen konnte.
Grünes Licht also für den Erlebnisgarten samt Backscheune? „Nicht ganz“, warf Schulze gegenüber der Heimatzeitung ein. Denn noch warte man auf die Freigabe der Fördermittel durch das Landratsamt. Nachdem am 11. März noch ein paar kleinere Nachforderungen erfüllt worden waren, sollte der Fördermittelbescheid für das „Erdenreich“ jedoch in den kommenden zwei oder drei Wochen vorliegen, so seine Einschätzung.
Dass der Pfarrgarten den Titel „Erdenreich“ trägt, geht auf die gemeinsame Idee Richard Jägers und Matthias Schulze zurück. „Unsere Überlegung war, dass die Kirche genau wie mit dem Himmel verbunden auch mehr Erdverbundenheit braucht. Wir dachten dann, dass sich der Name für ein solches Projekt regelrecht anbietet“, blickt Richard Jäger zurück. So sei als Entsprechung für das Himmelreich eben das Erdenreich ins Spiel gekommen.
Und das Schildauer Erdenreich wartet mit einem umweltpädagogischen Ansatz auf, der unter anderem von Hort und Grundschule mitgetragen wird. So freut sich nicht nur Hort-Chef Olaf Richter – selbst Mitglied in der Projektgruppe – auf eine Neugestaltung des bisherigen Pfarrgartens. Ziel sei es, verschiedene Erlebnisbereiche bis hin zu einer mehrere Meter hohen Aussichtsplattform hier zu schaffen. Etwa 7000 Quadratmeter können hierfür auf dem etwa 8500 Quadratmeter großen Pfarrgrundstück genutzt werden. Von einem Tast- und Duftgarten, in dem sich Besuchern die weite Welt der Gartenkräuter öffnet, über einen Bauerngarten, der mit Hacke und Spaten sowie einem goldenen Händchen für die Symbiose zwischen einzelnen Pflanzen bewirtschaftet wird bis hin zu einer Bienen dienlichen Blütenwiese ist dabei die Rede. Zwei Schafe – die Anzahl wäre ausbaufähig – sollen zudem für einen ökologisch einwandfreien „Rasenschnitt“ sorgen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Heimatzeitung darüber berichtet, welche guten Erfahrungen der gelernte Landwirt und studierte Bodenwissenschaftler Richard Jäger beim gezielten Anbau unterschiedlicher Nutzpflanzen hat sammeln können. Diese Erfahrungen gelte es nun mit dem Lehrgarten an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Unterstützt werden die Schildauer bei ihrem Vorhaben auch vom Landschaftspflegeverband Torgau-Oschatz, der ohnehin schon mit Bildungsangeboten an der örtlichen Grundschule aktiv ist.
Vieles werde zu Beginn auf ehrenamtlichen Schultern verteilt, antwortete Matthias Schulze auf Fragen, die bei der Präsentation in Richtung Bewirtschaftung gestellt wurden. Über die Schule bestehe zudem die Möglichkeit, mit einem Schulgarten gezielte Ganztagsangebote zu entwickeln.
INFO
Für das in zwei Teilprojekte gegliederte Gesamtverhaben stehen bei einem Fördersatz von jeweils 75 Prozent aus dem LEADER-Topf 135000 Euro zur Verfügung. Allein 90000 Euro fließen für Mauerverfestigungen, Dachstuhlarbeiten und den Rückbau eines geraden Torsturzes hin zu einem gewölbten in die Scheune.
Quelle: Torgauer Zeitung Archiv